3D-Makro-Fotografie

3D-Dias erstellt man, so man nicht über eine spezielle Stereo-Kamera verfügt, indem man die normale Spiegelreflexkamera auf einem Einstellschlitten und diesen auf einem Stativ montiert. Jetzt macht man erst das linke Bild, verschiebt die Kamera um etwa den Augenabstand (6-8 cm) nach rechts und macht dann das rechte Bild. Das ist schon alles - aber offensichtlich hat dieses Verfahren seine Grenzen:

  • es eignet sich nicht für bewegte Objekte und
  • es eignet sich nicht im Nahbereich.

Im Bereich der Makro-Fotografie ist diese Methode aufgrund der Parallaxe also nicht mehr möglich. Hier muß man den Fotoapparat um das Objekt schwenken. Dazu habe ich mir die nebenstehende Vorrichtung gebastelt. Das Objekt befindet sich über dem Drehpunkt einer Führungsstange, die aufs zwei Rollen bewegt werden kann.

Die nötige Verschwenkung liegt im Bereich von 1-2 cm nach jeder Seite und ist damit deutlich niedriger als der Augenabstand. Die 3D-Effekt nimmt übrigens mit der Verschwenkung zu, so daß es sich lohnt, damit mal zu experimentieren. Man sollte sich aber vor Übertreibung hüten, da dies bei der Projektion bald als störend empfunden wird.

3D-Aufbau

Das nächste Bild zeigt den Aufbau von der Seite. Das zweite Blitzgerät war gerade anderweitig beschäftigt ;-) und ist daher nicht mit auf dem Bild. Das zu fotografierende Objekt ist übrigens ein Cactus computus subspec. wolfii ;-)

3D-Aufbau

Stückliste

1   Führungsstange, 1m Alu-Vierkant-Profil 14mm x 14mm
2 35cm Alu-L-Profil 25 mm x 15 mm
2 Bockrollen (Kohlenkastenrollen) 24 mm
4 Distanzbolzen 20 mm
3 22cm Alu-L-Profil 25 mm x 15 mm
12cm Alu-L-Profil 25 mm x 15 mm
4 Schirmhalter
Mittelsäule mit kl. Kugelkopf (aus altem Tischstativ)
5 Geodreieck
6 Bolzenhalterung, auf 1 verschieblich:
4 cm Alu-Vierkant-Profil 25x25mm, 2 Gewindeplatten, Distanzbolzen
7 Lagerplatte
8 Plexiglasplatte als Objektträger
diverse Schrauben und Muttern M4

Wie betrachtet man 3D-Dias?

Die einfachste und billigste Methode sind zwei Diabetrachter (Agfa Gucki o.ä., Stück ca. 5-8 DM) und eine Packung Ferrero Rocher. Letzere ißt man leer und setzt dann die beiden Diabetrachter in den Deckel der Plastikbox. Dadurch haben die beiden Betrachter Halt und lassen sich dennoch zur Anpassung an den Augenabstand leicht seitlich verschieben.

Richtig schön werden 3D-Dias aber erst in der Projektion mittels Polarisationsfilter und der zugehörigen Brillen.


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